Verblüffend schmerzfrei
Wochenübersicht (48) 25.11.2019 – 01.12..2019
Gesamt: 5 Laufeinheiten, 2 x Kraft, 1 x Yoga, 1 x Rad, 52 km
Eine verblüffende Beobachtung
Mir ist vorkurzem etwas Verblüffendes aufgefallen. Ich bin aufgestanden und mir hat nichts weh getan. Warum ist das so verblüffend? Weil ich das so gar nicht mehr kenne. Bevor ich vor 3,5 Jahren mit dem Training wieder angefangen habe, hat mir immer etwas weh getan. Entweder der Rücken, ein Knie, die Hüfte oder ich hatte einfach irgendwelche Gelenkschmerzen. Dann fing ich mit dem Training an und jetzt hat mir noch mehr weh getan, aber anders. Zu den „üblichen“ Schmerzen kam jetzt noch ein permanenter Muskelkater. Plötzlich meldete sich auch die Achillessehne wieder. Dann folgten die ersten leichten Zerrungen und dann 2 Jahre lang permanente Hüftprobleme. Und plötzlich stehe ich auf und merke, dass mir nichts weh tut.
Diese Beobachtung muss ich noch einmal korrigieren. Ich habe nicht sofort gemerkt, dass mir nichts wehgetan hat, ich habe nur nach 10 Minuten überlegt, was an diesem Morgen anders ist. Und erst dann wurde mir klar, dass ich nicht erst die Achillessehne aufwärmen musste, um locker die Treppe runterzugehen. Ich musste weder Rücken noch Hüfte mobilisieren, um mir die Socken anzuziehen. Ich konnte sogar sofort auf einem Bein hüpfen. Ok, mir fällt jetzt keine vernünftige Frühstückstätigkeit ein, wofür man diese Fähigkeit brauchen könnte. Aber ich kann es!
Eine verblüffende Erkenntnis
Und diese Erkenntnis ist echt verblüffend. Ich bin jetzt 57 Jahre alt und mein Ziel war es noch mal halbwegs flott die 800m und 1500m zu laufen. Ich laufe diese Strecken jetzt auch schon wieder halbwegs flott, aber, dass muss ich auch ehrlicherweise sagen, noch nicht so flott, wie ich mir gewünscht habe. Doch dass ich meinen Körper wieder so schmerzfrei hinbekommen würde, damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin fest davon aufgegangen, dass irgendetwas immer wehtun wird.
Was habe ich gemacht?
Rückblickend habe ich das einzig richtige gemacht: ich habe durchgehalten und habe geduldig alle einzelnen Baustellen nach und nach bearbeitet. Ich war im zweiten Trainingsjahr im Schnitt 1,5 x pro Woche in der Physiotherapie. Ich saß auf jeder Backroll, die man erwerben kann, ich habe die Ernährung umgestellt und schließlich habe ich sogar noch mit Yoga angefangen. Natürlich war dieser Weg nicht ganz einfach, denn Geduld ist nicht meine Lieblingsdisziplin. Zum Glück bin ich aber hartnäckig (das ist Ungeduld mit Vision 😉 ) Und ich erinnere mich wie Jan Frodeno in einem Interview gesagt hat, dass er Verletzungen nicht mehr kennt, aber nach 13 Jahren Training ist der Körper auch schlicht und ergreifend ein anderer ist als vor dieser Zeit und dass er ihn jetzt natürlich ganz anders belasten kann. Ich lass zwischen den Zeilen: Training ist ein sehr langfristiger Prozess und auch wenn dich das Training immer anstrengen wird, so wird dein Körper – als Gesamtkunstwerk betrachtet – tatsächlich immer gesünder und fitter.
Was heißt das für mich?
Diese Beobachtung kann ich so bestätigen. Du kannst deinen Körper echt noch einmal aufbauen. Und das gilt auch gerade für Menschen, die über große Verletzungen oder Abnutzungen klagen. Natürlich wirst du nie mehr so schnell oder stark wie mit Mitte 20 warst, aber man muss Schmerzen auch nicht als etwas Selbstverständliches akzeptieren. Mit anderen Worten: man kann zu jedem Zeitpunkt seines Lebens echt viel schaffen, man sollte sich nur mit der Erkenntnis anfreunden: es braucht länger als ein paar Monate oder sogar länger als ein Jahr. Das Geheimnis ist Durchhalten und nach Zielen suchen, die genügend Spaß vermitteln, um so die eigene Motivation aufrechthalten. Vielleicht reicht ja allein schon die Vision morgens wieder auf einem Bein hüpfen zu können …
P.s.:
Und ich weiß jetzt schon wie einige sagen werden, dass ist mir viel zu pauschal formuliert, denn mein Körper, meine Gelenke, mein Knorpel, meine Sehnen oder auch mein Herz ist so kaputt und abgenutzt, dass ich niemals wieder richtig fit werde. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber ich bin fest überzeugt, dass weniger Ausnahmen gibt als man glaubt. Man muss nur in Jahren und nicht in Monaten denken. Und das ist tatsächlich nicht einfach…
Fotosammlung (was sonst so los war)
Montag:

Videodreh „IHK – neues Lernen“

so geht es auch …
Donnerstag

Klaus-Jürgen ‚Knacki‘ Deuser / Gedankentanken / Frankfurt

Gedankentanken-Rednerdinner
Samstag
Die kompletten Trainingsdaten:
(KW 48)
Montag: (abends) EWL 4 km, 60 min Zirkel (45´´/ 15„)
Dienstag: (abends) Bahntraining: EL 3 km, 2 x 10 x 200 m P = 1 min, SP = 3 min (1. Set ø 37,5; 2. Set: ø 36,5), AL 2 km
Mittwoch: (morgens) 30 min Yoga
(abends) 50 min Rad
Donnerstag: (morgens) 30 min Yoga
(abends) Bergsprints: EL 2,5 km, 12 x Denkmalhügel (200m) P = lockerer Lauf, AL 2 km
Freitag: (mittags) EL 5 km, 6 x 100m (90%) P= 100 G/T, 30 min Kraft
Samstag: (morgens) Bensberg / Bergläufe, EL 2 km, 5 x 1000m (Berg), P= 1000m zurück, AL 3 km (ø 4:20)
Sonntag: Frei
Zusammenfassung Training
Die Erkältung hat lange nach gewirkt, aber zum Ende der Woche lief alles richtig gut. 12 Tage habe ich jetzt hintereinander trainiert und den freien Sonntag sehr genossen. Yoga und Krafttraining zahlt sich aus. Die Tempoeinheiten sind sehr ansprechend, aber ich achte mehr als früher auch auf die Pausen
Keep on running & keep on running …