Analyse der Trainingsdaten
Wochenübersicht 10.06.2019 – 16.06.2019
Gesamt: 3 Regenerationstage, 4 Laufeinheiten, 38 km
Der Status Quo
Die gute Nachricht: ich bin die Woche über wieder langsam ins Training eingestiegen. Aber 100% erholt bin ich immer noch nicht. Natürlich habe ich mich gefragt, was habe ich oder wir falsch gemacht? Pech oder falsche Trainingssteuerung? Wir sind mal tun die Analyse gegangen. Zum Glück habe ich seit ich im September 2016 ins Training eingestiegen jede Einheit notiert und nicht nur die Trainingsdaten, sondern auch Bemerkungen zum Jobaufkommen, zum Arbeitsstress und zur allgemeine Gefühlslage. Manchmal ist es dann doch recht aufschlussreich, wenn man später die Daten genauer durchgeht. Ein Muster ist klar zu erkennen: Ende Mai / Anfang Juni ist meine schwierigste Zeit. 2017 habe ich mich am 25.05 so verletzt, dass ich danach gar kein Rennen laufen konnte. 2018 habe ich mir ebenfalls Ende Mai eine leichte Zerrung zugezogen und daraufhin die nächsten 3 Wochen mehr oder weniger schwimmend oder auf dem Fahrrad verbracht. Dieses Jahr habe ich mir immerhin keine Verletzung zugezogen, aber ab Ende Mai stark abgebaut.
Woran könnte es liegen?
Nur dem Training die Schuld zu geben, ist mir etwas zu einfach, denn ich habe weder Umfang noch Qualität deutlich erhöht. ganz im Gegenteil. Ich habe im April fast 30% mehr trainiert und hatte keine Probleme. Was sich aber geändert hat, waren sonstige Aktivitäten und die gesundheitlichen Rahmenbedingungen. Eigentlich hatte ich schon immer im Mai Probleme. Früher hatte das aus noch mit meinem starken Heuschnupfen zu tun, aber das ist zum Glück viel besser geworden. Aber der Mai war immer der letzte super anstrengende Arbeitsmonat nach einer langen kräftezerrenden Saison. Rückblickend muss ich sagen, dass ich im Mai immer etwas abgebaut habe. Nur bei der Arbeit war das nie so richtig auffällig, da habe ich halt alle Termine durchgezogen und war Zuhause platt. Doch jetzt wo ich laufe, merkte ich es einfach deutlicher. Im Prinzip bin ich früher immer von Ende September bis Mai auf Tour gegangen. Das hieß, 4-5 Termine pro Woche mit permanenten Reisen. Das habe ich zwar deutlich verringert, aber dafür bin ich jetzt noch mit meinen zwei Firmen im ständigen Austausch. Und es sind immer Oktober, November, dann Januar bis März und schließlich noch einmal Mai wo es so richtig brennt. Und der Mai war dieses Jahr wirklich ein Anschlag. Super viele Jobs, viele Reisen und enorm viel Stress bei der Vorbereitung für das nächste Halbjahr. Und irgendwann baust du – egal wie fit du bist – einfach ab.
Und jetzt?
Jetzt kann ich nur das machen, was wir sowieso geplant haben: Pausen eingelegen, versuchen den Akku wieder aufzuladen und Trainingsumfang kontrollieren. Erfahrungsgemäß wird es Mitte Juni (also ab jetzt wieder besser). Wichtig ist nur, dass ich es mir für das nächste Jahr merke und es mir ganz oldfashioned hinter die Ohren schreibe: Im Mai nicht übertreiben und mehr Pausen einlegen. (So gerne ich laufe, aber meinen Job kann ich noch nicht wirklich ändern.) Zumindest was die Verletzungen angeht, haben wir ja alles richtig gemacht. Diesbezüglich ist mein Körper auf einem super Level. Hat aber auch 2,5 Jahre gebraucht. Jetzt müssen Pausen noch mehr geplant werden. War aber noch nie meine Stärke…
Und der Rest der Woche?
Die Woche war dementsprechend fast entspannt, denn ich habe kurzfristig einen kleinen Arbeitsurlaub auf Mallorca (Schreiben, Schlafen, Essen) eingelegt. Leider musst ich aber am Mittwoch für ein Seminar wieder zurück nach Bonn fliegen. Und damit war die Woche dann doch wieder stressiger als geplant. (Genau diese Planung ist mein Problem. Im Zweifel nehme ich halt immer einen Job zu viel an.) Trotzdem fühle ich mich wieder ein wenig erholter und bin auch nur viermal (entspannt) gelaufen. Wird also! Super waren diese Woche vor allem die Ergebnisse meiner Trainingsgruppe vom ASV-Köln (hier sind die wirklich schnellen Läufer*innen 😉 ) 2 x Silber, 1 x Bronze bei den deutschen U 23 Meisterschaften in Wetzlar. Silber: Esther Jacobitz, 1500m und Staffel 3 x 800m (Jacobitz, Schmitz, Uhlendorf), Bronze Staffel 3 x 800m (Strozyk, Schumacher, Besting). Super und Gratulation!!!
Fotosammlung:

Anflug Mallorca

Ende eines kleinen Berglaufs (9 km, 6 km bergauf, Kloster Bonay)

Auf der Straße

2 x Silber: Esther Jacobitz (lk. 1500m & 3 x 800m), Kim Uhlendorf und Sarah Schmitz (3 x 800m)

2 Staffeln und der Trainer
Die kompletten WOCHENDATEN:
Montag: Pause
Dienstag: (morgens), 9 km Berglauf, entspannt
Mittwoch: Flug, Seminar, Flug (Bonn)
Donnerstag: (nachmittags), DL 10,5 km ø 5:00 (locker und leicht hügelig)
Freitag: Pause
Samstag: (morgens) Rückflug
(nachmittags), leichtes Bahntraining, EL 3 km, 3 x 500m, 3 x 200m, P = 2 min, SP = 8 min (53,1, 53,2, 52,8 / 33,2, 32,8, 33,1), Al 2 km
Sonntag: (nachmittags) 8 km lockeres Auslaufen
Zusammenfassung:
Noch eine ungewollte Erholungswoche. Passt mir immer noch nicht, aber im Gegensatz zu den zwei vergangenen Jahre, bin ich ohne Verletzung aus dieser schwierigen Phase gekommen. Ziel ist es jetzt den Akku wieder aufzuladen, die Muskulatur wieder locker zu bekommen und das Tempo nicht ganz zu verlieren. Die nächste Woche wird auch noch auf halber Flamme trainiert, aber 2x gehe ich dann wieder auf die Bahn.
Keep on running & Geduld …